Entwerfen SS 05

INFO@STAND

AUFGABE

Die visuelle Präsentation einer Universität im Rahmen der Berufs- und Studieninformationsmesse gewinnt von Jahr zu Jahr an Bedeutung. Es besteht die Vorstellung, dass der vorhandene Ist-Zustand einer wesentlichen Verbesserung unterworfen werden kann. Der derzeitige Charakter des Messestandes ist austauschbar und nicht spezifisch auf die Universität Salzburg zugeschnitten. Wie soll und kann man in einer eher homogenen Standmasse Aufmerksamkeit erzielen? Muß der Berater allein als Eye-catcher herhalten?

Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass die verfügbaren Budgetansätze sich in Grenzen halten. Dennoch sind relativ hohe Mietkosten abzudecken. Es stellt sich daher die Frage, ob eine Lösung im Eigentum der Universität sich nicht längerfristig betrachtet „rechnet“. Nicht ausgeklammert aus dem Programm der „großen“ Entwurfsübung ist die praktische Auseinandersetzung mit den vorhandenen Messebedingungen, wie z.B. dem Freihalten von Fluchtwegen, Schraubverboten, Feuerbeständigkeit, etc.

LEISTUNGSUMFANG

Gefordert ist einerseits eine vollumfängliche planliche Darstellung des Projektes und ein Teilmodell im Maßstab 1:20, welches Aufschluß über die raumgestalterischen Aspekte gibt. Die 4-stündige Entwurfsübung bezieht sich auf die Entwicklung einer Präsentationseinheit. Die 8-stündige Übung fordert darüber hinaus die Entwicklung eines Standes von bis zu 60 m2.

RESUMEE

Den Einstieg in den Ideenfindungsprozess bildete eine Recherche bezüglich des Auftrittes und der generellen Präsentation der Universität Salzburg. Das Image, welches im Sinne einer Corporate Identity nach Außen getragen wird, sollte schließlich eine nachvollziehbare Übersetzung in die eine oder andere zu entwickelnde bauliche Struktur erfahren. Gleichzeitig muß es Zielsetzung bleiben eine denkbar große Vielfalt hinsichtlich der Projekte zu entwickeln. Ohne Zweifel, bleibt es insofern von Vorteil den Übersetzungsprozess im Sinne eines mehr oder minder freien Interpretationsvorganges zu betrachten, da nur solcherart die notwendige Offenheit hinsichtlich möglicher gestalterischer Ausprägungen gewährleistet bleibt.Angesichts der letztlich erarbeiteten Entwürfe zeigt sich jedenfalls, welche Art von Zeichenhaftigkeit selbst ein verhältnismäßig kleinmaßstäbliches Gestaltungsobjekt, wie das eines Messeinformationsstandes, zu entwickeln im Stande ist. Die Vorschläge nehmen sich trotz gleich lautender Fragestellung stets einer individuellen Idee an und setzen diese in einem Spektrum einstufbar von handwerklich einfach bis technisch anspruchsvoll thematisch um. Im Zuge der Entwurfsentwicklung werden gängige Muster hinsichtlich des Verhaltens in und rund um den Messebetrieb hinterfragt und der Tätigkeit des Austausches von Information eine Reihe bis dato kaum in Erwägung gezogener Handlungsweisen entgegengestellt. Die Körperhaltung wie auch die räumliche Positionierung zwischen Berater und Besucher, bis hin zur Wahl der Ausstattungsmaterialien wird um eine Vielzahl an neuen Gestaltungsparametern erweitert. So scheinen Besprechungsflächen mitunter in einer Art Schwebegleichgewicht vor dem Betrachter in Position zu gehen, dann wiederum scheint sich die gesamte Standeinheit aus der Bodenfläche heraus zu entwickeln. Ebenso überraschend werden Informationen von abstrahierten Pflanzengebilden gepflückt, oder an raumbildenden Wänden abgelesen. Ganz gleich ob es sich um ein rotes Band oder eine dynamische Raumskulptur handelt, immer wieder erfährt das Sprechen, Beraten und Kommunizieren rund um oder entlang eines Objektes eine neue Bedeutungsebene und wird zum gestalterischen Akt. Darüber hinaus gehend wird mitunter auch schon mal der Aufbau des Objektes zum Ereignis stilisiert. Die projektierten Gestaltungen lassen den Betrachter in jedem Fall neugierig werden und evozieren eine Form von Offenheit derer es notwendigerweise bedarf, um Inhalte und Informationen erfolgreich transportieren zu können.Die erarbeiteten Entwurfsvorschläge gehen demnach über die Funktion des reinen Eyecatchers hinaus und nehmen die Rolle raumgreifender „Generatoren“ ein. Solche, die im Stande sind, dem Betrachter ein bestimmtes Verhalten ab zu verlangen oder ihn zumindest in eine spezifische Stimmung zu versetzen um jedenfalls aktiv am Unterfangen „Beratung“ teilnehmen zu können.